Glückliche Jagd nach sinnlosen Punkten (Happy Hunting for Senseless Points)
Süddeutsche Zeitung:
Der Ernst des Lebens tarnt sich heute als unendlicher Spaß. Sogar bei der CDU, die kaum als vergnügungssteuerpflichtige Vereinigung gilt, setzen Strategen auf den Spieltrieb des Menschen. Per App hat die Partei im Wahlkampf Nordrhein-Westfalens Unterstützer mobilisiert, indem diese mit Punkten belohnt wurden für diverse Tätigkeiten, etwa bei Facebook posten, Freunde behelligen oder an fremden Haustüren klingeln. Die CDU-Fans wurden dadurch belohnt, dass sie ihren Status von “Lehrling” bis auf “Wahlkampf-Legende” steigern konnten – Wahlkampf als Spiel, in dem Punkte und die Jagd nach einem Highscore motivieren.
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Es reicht nämlich, Menschen mit bedeutungslosen Punkten auszuzeichnen, um ihr Verhalten zu steuern. Das zeigen die Sozialwissenschaftler Luxi Shen und Christopher Hsee in einer Studie im Fachmagazin Psychological Science. Sogar explizit als bedeutungslos angekündigte Zahlenwerte motivieren Menschen. Die Teilnehmer der Experimente mussten binnen drei Minuten ein Wort niederschreiben, so oft sie es schafften. Andere Probanden schwitzen im Fitnessstudio oder füllten im Akkord Formulare aus.
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